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Die Rollen in Scrum

Das Scrum Framework kennt drei Rollen:

  • Product Owner
  • Entwicklungsteam
  • Scrum Master

Die Gesamtheit der Rollen bezeichnet man als Scrum Team. Ein Scrum Team tritt mit den Beteiligten in Kontakt, den sogenannten Stakeholdern. Fortschritt und Zwischenergebnisse sind für alle Stakeholder transparent.

Der Product Owner

Als Product Owner verantwortet man nicht nur die Eigenschaften eines Produktes, sondern auch dessen wirtschaftlichen Erfolg.

Er entwickelt das Produkt mit dem Ziel, den wirtschaftlichen Nutzen für das eigene Unternehmen zu maximieren. Er erstellt und erläutert die zu entwickelnden Produkteigenschaften, und legt fest, welche dieser Eigenschaften am Ende eines Sprints fertiggestellt werden. Allein ihm obliegt die Entscheidung über das Produkt, seine Eigenschaften und die Reihenfolge der Umsetzung.

Die Eigenschaften des Produktes notiert der Product Owner oft gemeinsam mit dem Entwicklungsteam und den Stakeholdern im Product Backlog. Zu seine Aufgaben gehört es auch, die Einträge des Product Backlos zu  priorisieren und aktualisieren.

Als Produktverantwortlicher hält der Product Owner regelmäßig Rücksprache mit den Stakeholdern, um deren Bedürfnisse und Wünsche zu verstehen. Dabei muss er die Interessen und Anforderungen unterschiedlicher Stakeholder verstehen und abwägen.

Häufig sieht man in der Praxis jedoch, dass Product Owner nicht die Vollmacht erhalten, die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Zudem werden Product Owner oft auch mit fremden Aufgaben überlastet.

Das Entwicklungsteam

Das Entwicklungsteam verantwortet die Lieferung der Produkt Features in der vom Product Owner gewünschten Reihenfolge. Es trägt die Verantwortung für die Einhaltung der vereinbarten Qualitätsstandards. Das Entwicklungsteam organisiert sich selbst. Niemand schreibt dem Entwicklungsteam vor, wie es Stories aus dem Backlog umzusetzen hat.

Ein Entwicklungsteam soll das Ziel eines jeweiligen Sprints ohne wesentliche äußere Abhängigkeiten erreichen. Eine interdisziplinäre Besetzung des Entwicklungsteams ist deshalb wichtig. Die Ergebnisse werden nie auf einzelne Teammitglieder, sondern immer auf das Entwicklungsteam als Einheit zurückgeführt. Das ideale Teammitglied ist sowohl Spezialist als auch Generalist, damit es Teamkollegen beim Erreichen des gemeinsamen Ziels helfen kann.

Das Entwicklungsteam besteht im Idealfall aus mindestens drei, höchstens neun Mitgliedern.  Zum einen muss groß genug sein, alle benötigten Kompetenzen zu vereinigen, zum anderen steigt mit wachsender Teamgröße der Koordinierungsaufwand.

Die Schätzung des Aufwandes der Einträge im Team-Backlog erfolgt im Backlog Refinement und ist ebenfalls Aufgabe des Entwicklungsteams. Die geschätzten Einträge werden vom Entwicklungsteam in der Sprint Planung in Arbeitsschritte, sogenannte Tasks, herunter gebrochen. Die Bearbeitung der Tasks dauert in der Regel nicht länger als einen Tag. Das Ergebnis ist das Sprint Backlog.

Der Scrum Master

Der Scrum Master ist dafür verantwortlich, dass Scrum gelingt. Er arbeitet mit dem Entwicklungsteam zusammen, gehört aber selbst oft nicht dazu. Er kümmert sich darum, dass die Scrum-Regeln dem Team bekannt sind. Er überprüft deren Einhaltung, er moderiert die Treffen und kümmert sich um die Behebung von Störungen und Hindernissen. Das können mangelnde Kommunikation und Zusammenarbeit sowie persönliche Konflikte im Entwicklungsteam sein, Störungen in der Zusammenarbeit zwischen Product Owner und Entwicklungsteam sowie Störungen von außen, beispielsweise Aufforderungen von aussen zur Bearbeitung zusätzlicher Aufgaben während eines Sprints.

Gegenüber dem Entwicklungsteam ist der Scrum Master dienende Führungskraft (Servant Leader). Er gibt einzelnen Team-Mitgliedern keine Arbeitsanweisungen. Weder beurteilt er sie, noch belangt er sie disziplinarisch. Der Scrum Master ist als Coach für den Prozess und die Beseitigung von Hindernissen verantwortlich. Unterschiedliche Teams und Situationen erfordern vom Scrum Master ein situatives Führen.